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Kleines Klosterlexikon

Die Abtei ist ein Kloster, dem regulär ein Abt oder eine Äbtissin vorsteht.

In der Regel unterliegen die Abteien nicht dem gebietszuständigen Bischof, sondern direkt dem Heiligen Stuhl. Einige wenige Abteien bilden eine eigene Diözese. Die bekannteste und größte Abtei im Bistum Würzburg ist die Abtei Münsterschwarzach. Die Missionsbenediktiner aus St. Ottilien gründeten das Kloster im Jahre 1913 neu, nachdem Napoleon es 1803 aufgehoben hatte.  Damit setzte sich in Schwarzach am Main eine fast 1200 Jahre alte Klostertradition fort.

Abtei steht auch – wo vorhanden – für das Haus oder den Wohntrakt des Abtes, auch Abtshaus oder Prälatur genannt. Sie besteht aus Wohnräumen für den Abt, meist einer eigenen Kapelle, manchmal einem eigenen Kreuzgang, dem sogenannten Abtshof und einem eigenen Garten.

Das Gelübde ist ein aus freien Stücken Gott gemachtes Versprechen, durch das sich der Mensch bindet. Bis heute legen alle Ordensleute in der katholischen Kirche Gelübde ab: entweder zeitlich befristet oder - wie bei den meisten Orden nach einer längeren Probezeit - ein Leben lang. Jeder Klosterbruder und jede Ordensschwester verpflichtet sich in seinen Gelübden dazu, arm, ehelos und gehorsam dem Vorgesetzten gegenüber zu leben. Das Fest, in der die neuen Ordensleute ihre Gelübde ablegen, heißt Professfeier.

Der Habit ist die Ordenstracht einer Ordensgemeinschaft. Das Wort ist abgeleitet vom lateinischen habitus „Haltung, Gestalt". Der Habit hat sich aus der Arbeitskleidung der oberitalienischen Bevölkerung im 6. Jahrhundert entwickelt. 

In vielen Männerorden besteht ein Habit aus einer Tunika oder einer Soutane, die mit einem Strick, einem Gürtel oder einem Zingulum gebunden wird. Hierzu wird von einigen Orden ein Skapulier (Überwurf) getragen. In manchen Orden ist auch eine Kapuze oder eine Kukulle (Überwurf mit Kapuze) üblich. Auch eine Mozetta (Schulterüberwurf) oder ein weiter Mantel, wie ihn der Deutsche Orden oder die Karmeliten tragen, kann dazu gehören.

Als Farben sind vor allem Schwarz, Weiß, Braun, Grau oder Dunkelblau verbreitet. Farbe und Beschaffenheit der Ordenstracht können auch innerhalb eines Ordens variieren, wenn z. B. bei Missionsorden in tropischen Regionen eher hellere und leichtere Stoffe verwendet werden.

Eine Kongregation bezeichnet einen Zusammenschluss mehrerer selbständiger Klöster zu einem Verband.
Außerdem heißen neuere Ordensgemeinschaften seit dem 17. Jahrhundert, deren Mitglieder in der Regel nur die einfachen und nicht die feierlichen Gelübde ablegen, Kongregationen. Im Bistum Würzburg leben und arbeiten zum Beispiel die Kongregation der Eucharistiner, die Salesianer Don Boscos, die Erlöserschwestern oder die St. Josefs-Kongregation.

Das Noviziat ist die Zeit in der junge Menschen ihre Berufung für ein Leben im Orden prüfen. Sie führt in das Ordensleben ein ohne den Novizen bzw. die Novizin fest an den Orden zu binden. Meist dauert das Noviziat zwei Jahre. Als Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft trägt die Novizin bzw. der Novize ein Kleidung, die der der anderen Ordensmitglieder ähnlich ist. Die Novizin bzw der der Novize lebt in einer Konventgemeinschaft mit und beteiligt sich an den gemeinsamen Gebets- und Gemeinschaftszeiten. Der berufliche Einsatz wird eingeschränkt, um Freiraum für eine geistliche und theologische Ausbildung zu erhalten.

Der Provinzial, auch ProvinzsuperiorProvinzprior oder Provinzmagister genannt, ist der Leiter einer Ordensprovinz. Er besucht die einzelnen Ordensmitglieder seiner Provinz in einem vorgeschriebenen Abstand, ist in seiner Provinz der Vorgesetzte der Ordensmitglieder und leitet die wirtschaftlichen Angelegenheiten seiner Provinz.

Seine Amtszeit beträgt, je nach Orden oder Kongregation, drei oder vier Jahre. Er wird entweder direkt durch den Generaloberen ernannt, oder aber von diesem nach einem vorausgehenden Wahlkapitel oder Provinzkapitel bestätigt. In vielen Orden oder Kongregationen ist seine Amtszeit auf eine gewisse Periodenzahl beschränkt, doch kann er dann häufig nach einem Aussetzen wiedergewählt werden. In anderen Gemeinschaften wiederum gibt es keine Beschränkung.

In seiner Amtsführung wird er von einem Provinzrat unterstützt. Für wichtige Angelegenheiten, wie z. B. Professablegungen, ist er verpflichtet das Votum dieses Provinzrates einzuholen.

Das Stundengebet strukturiert den Tagesablauf in einer Ordensgemeinschaft. Schwestern und Brüdern beten das Stundengebet zu verschiedenen Tageszeiten. Es sind Hymnen und Psalmen zu vier Gebetszeiten:

Laudes (Morgenlob)
Mittagshore (Mittagsgebet)
Vesper (Abendlob)
Komplet (Nachtgebet)

Das Zingulum mit den drei Knoten tragen alle Mitglieder der franziskanischen Familie. Die Knoten stehen für die drei Ordensgelübde Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit