Mit dem Friedenspreis werde Seelmanns langjähriges, hartnäckiges und beispielhaftes Engagement für geflüchtete Menschen gewürdigt, schreibt das Komitee Würzburger Friedenspreis in einer Pressemitteilung. Die Verleihungsfeier ist am Sonntag, 10. Oktober, um 11 Uhr im Würzburger Burkardushaus.
Seelmann sei in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg als Krankenschwester tätig. In besonderen Härtefällen gewährte sie, gemeinsam mit ihren Mitschwestern, von Abschiebung bedrohten Frauen Kirchenasyl. „Schwester Juliana steht damit nach Meinung des Komitees beispielhaft für das wichtige, vielfältige Engagement in unserer Region für geflüchtete Menschen, gerade auch durch die Gewährung von Kirchenasyl.“
Das Amtsgericht Würzburg habe sie am 2. Juni 2021 wegen der Gewährung von Kirchenasyl zu einer Geldstrafe verurteilt. Das sieht das Komitee als „politisch gewollten Versuch, geflüchtete Menschen in großer Not und ihre engagierten Helfer zu kriminalisieren und abzuschrecken“. Das Instrument des Kirchenasyls stelle nach Meinung des Komitees jedoch ein wichtiges Hilfsmittel dar, um in Einzelfällen übergroße Härten abzumildern, Menschenwürde zu schützen und rechtsstaatliche Verfahren weiterzuentwickeln. Der Würzburger Friedenspreis ist 2021 mit 3000 Euro dotiert.
Der Würzburger Friedenspreis wird seit 1995 jährlich an eine Person oder Gruppierung aus der Region verliehen, die sich für den Frieden, die Völkerverständigung und die gewaltfreie Lösung von Konflikten eingesetzt hat. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.wuerzburger-friedenspreis.de.
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