Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Eine Schule der Gemeinschaft

Neue Oblatenrektorin für die Abtei Münsterschwarzach – Carola Holzmann übernimmt Amt von Pater Noach Heckel

Münsterschwarzach (POW) Zum ersten Mal hat die Benediktinerabtei Münsterschwarzach eine Oblatenrektorin: Carola Holzmann, selbst Oblatin, wurde von Abt Michael Reepen ernannt. Ihr Vorgänger Pater Noach Heckel übergab das Amt am Samstag, 20. November, im Rahmen des jährlichen Oblatentags. Auch der von ihm eingeführte Oblatenrat, bestehend aus vier Mitgliedern der Gemeinschaft, wurde verabschiedet. Am Vormittag legten überdies drei Frauen und zwei Männer ihre Oblation ab.

Unter Moderation von Pater Udo Küppers, der weiterhin von Seiten des Mönchskonvents für die Betreuung der Oblatengemeinschaft verantwortlich sein wird, stand der Abend unter dem Zeichen von Abschied und Neubeginn. Reepen dankte dem scheidenden Oblatenrektor, den er 2010 in dieses Amt eingesetzt hatte. Heckels Anliegen sei es immer gewesen, die Oblaten selbstständiger und selbstbewusster zu machen. Er habe in den vergangenen Jahren viele Akzente gesetzt und darauf vorbereitet, was heute möglich ist: eine Oblatenrektorin aus den eigenen Reihen. Zudem sei ihm immer daran gelegen gewesen, die Oblaten im Konvent präsent zu machen, unter anderem in Fürbitten. Immer habe Heckel seinen Dienst sehr ernst genommen.

Ursula Dippel (Schwester Theresa) vom Oblatenrat brachte das Plakat mit, das Heckel für den ersten Oblatentag vorbereitet hatte. Die Worte „Miteinander auf dem Weg zu Gott, Oblaten und Mönche von Münsterschwarzach“ hätten die Oblatengemeinschaft über Jahre begleitet. In dieser Zeit sei die Gemeinschaft gemeinsam mit ihm wichtige Schritte gegangen, er habe diese „Trends gesetzt“. „Du hast den Oblatentag und die Oblationsfeier in die Mitte der Gemeinschaft geholt, die Kandidaten im Probejahr intensiv begleitet, die elektronische Kommunikation vorangebracht, das Oblatenverzeichnis angelegt und somit, wie Du es wolltest, der Gemeinschaft ein Gesicht gegeben, neue Formate der Begegnung geschaffen und uns immer wieder auf den Wert der Stille und des Schweigens aufmerksam gemacht“, sagte Dippel. Vieles habe es vorher nicht gegeben, und für die „älteren“ Oblaten sei vieles davon nach wie vor nicht selbstverständlich. Von all dem werde auch nun noch etwas bleiben.

In seiner Abschiedsrede erinnerte sich Heckel an das erste Wochenende mit den Oblaten. Das Haus Scholastika sei damals eingerüstet gewesen und so sei für ihn diese Baustelle ein Sinnbild dafür gewesen, dass etwas Neues entstehe. Er sei sich anfangs unsicher gewesen, ob sich alle darauf einlassen würden. Doch auch das sei sinnbildlich für diese Zeit gewesen, diese Offenheit seitens der Oblatengemeinschaft. Besonders dankbar sei er außerdem für den Rückhalt seitens des Mönchskonvents, wo er immer versucht habe, die Tür zwischen Mönchen und Oblaten weit offen zu halten. Nun blicke er dankbar auf die Zeit zurück, die ihm persönlich auch Freude bereitet habe.

Auch erinnerte Heckel sich an das erste Treffen mit dem neu gewählten Oblatenrat, das unter Begleitung eines Textes von Papst Johannes Paul II. stand. Darin heißt es: „Die Kirche zum Haus und zur Schule der Gemeinschaft machen, darin liegt die große Herausforderung, die in dem beginnenden Jahrtausend vor uns steht, wenn wir dem Plan Gottes treu sein und auch den tiefgreifenden Erwartungen der Welt entsprechen wollen.“ Hier zeige sich der Anklang an Benedikt und seine Regel. Die Oblatengemeinschaft sei eben auch das Haus und die Schule der Gemeinschaft. Gemeinsam hätten sie in den vergangenen Jahren viel dafür getan, dass sie ein Haus Gottes sei. Besonders betonte er das Herzblut, mit dem Schwester Brigitte (Brigitte Soik), Schwester Johanna (Hannelore Ritz), Schwester Theresa (Ursula Dippel) und Schwester Silke (Silke Obenauer) immer alles vorbereitet und sich gekümmert haben. Auch Pater Udo Küppers, der interimsmäßig die Oblatengemeinschaft in diesem Sommer begleitet hatte, betonte den geistlichen und spirituellen gemeinsamen Weg.

Mit einem Segen übergab Reepen das Amt der Oblatenrektorin an Carola Holzmann (Schwester Hanna Felizitas), die bereits am Vormittag im Gottesdienst bei der Oblation die neuen Oblaten begleitete. Ein Vers aus der Benediktsregel, die Reepen am Morgen aufgeschlagen hatte, sollte sie in ihrem neuen Amt begleiten. Im Cellerarskapitel heißt es: „denn niemand soll verwirrt und traurig werden im Hause Gottes“. Das sei eine Daueraufgabe, auch als Abt. Benedikts großes Anliegen sei der Friede im Kloster, dass jeder habe, was er benötige – und das sei ein wunderbarer Anfang für sie als Oblatenrektorin.

Holzmann war beim Spaziergang am Vormittag ein Gedicht von Christina Busta in den Sinn gekommen, bei dem es heißt: „Gemessen an der kosmischen Uhr bleibt uns für unsere Liebe nicht einmal ein Milliardstel von einer halben Sternsekunde. Wir haben keine Bedenkzeit.“ Es gebe keine Bedenkzeit dafür, zögernd weiterzugehen. Daher habe sie die Hoffnung, in der Spur von Heckel weiterzubleiben. Sie hoffe, dass sie alles in ihrer Kraft Stehende dafür tun könne, und sei voller Zuversicht für ihre neue Aufgabe. Als Zeichen übergab der Abt ihr ein Faksimile des Lektionars der Benediktsregel, welches auch die Abtei Münsterschwarzach nutzt.

jm (Abtei Münsterschwarzach)

(4821/1167; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet